Gefahr, die Grannen mit sich bringen
Der Spätfrühling beginnt und wir freuen uns auf Spaziergänge mit unserem Hund. Endlich wieder das wärmere Wetter genießen, früher Sonnenaufgang und später Sonnenuntergang! Im Frühling strecken so langsam alle Frühblüher den Kopf aus der Erde und gegen Mai dann auch Pflanzen- und Getreidearten, die Grannen besitzen. Was sind Grannen und warum sind sie so gefährlich für unsere Hund?
Alles Wissenswerte über Grannen
Was sind Grannen?
Grannen sind ein Teil eines Pflanzenorgans, die kleine Widerhaken haben. Diese sollen als Schutz- und Verteidigungssystem gegen Fressfeinde und Umwelteinflüsse dienen. Gleichzeitig sollen sie durch ihre kleinen Widerhaken verbreitet werden und so auch überleben.
Wie sehen Grannen aus und wo wachsen sie?
Sie können je nach Pflanzen- und Getreideart ziemlich unterschiedlich aussehen. Sie sind oftmals nach oben hin fadenförmig aufgefächert oder auch borstig. Das begünstigt ihre Ausbreitung, da sie so am besten am Fell eines Tieres oder auch an der Kleidung hängen bleiben können. Grannen können überall vorkommen – egal, ob auf dem Feld, am Feldrand, an und auf Wiesen! Grannen gibt es überall. Im Mai kann man die meisten Grannen schon in grünlicher Farbe sehen, wobei sie im Laufe des Spätfrühlings/Sommers anfangen zu trocknen, dann sehr starr und hell werden. (Siehe Bild)
Welches Korn und welche Gräser haben Grannen?
Sie kommen beispielsweise bei der Familie der Süßgräser vor, zu denen auch Weizen, Gerste und Hafer gehören. Da sie für Tiere wie Rinder oder Pferde unverdaulich sind und zu Problemen führen können, werden einige Getreidesorten sogar grannenlos gezüchtet. Es gibt aber auch Grannen, die eher “flauschig” sind und durch Wind verbreitet werden.
Welche Grannen sind für Hunde gefährlich?
Dies sind nur Beispiele:
- viele Wildgräser
- Gerste besonders lange Grannen
- Roggen dagegen mittellang Grannen
- Weizen hat nur sehr kurze oder gar keine Grannen
Wie gefährlich sind Grannen für Hunde?
Die Widerhaken machen sie so gefährlich. Sie bleiben im Fell hängen, können kaum abgeschüttelt werden und können durch die Widerhaken nur in eine Richtung “wandern”. Sie können als Fremdkörper durch die Ohren, dem Zwischenzehenbereich der Pfoten, in die Nase oder aufgrund der dünnen Haut, auch in die Achsel und Leiste eindringen. Oftmals sieht man sie mit bloßem Auge nicht mehr! Dabei können die Grannen zu Schmerzen, Entzündungen und anderen Schäden führen. Schütteln und andere ruckartige Bewegungen lassen diese einfach nur weiter innerhalb des Körpers wandern. Sie sollten sofort vom Tierarzt entfernt werden!
Welche Symptome bei Grannen und welche Gefahr kommt auf?
Übermäßiges Niesen, Kratzen, Schütteln (auch Kopfschütteln oder Schiefhalten des Kopfes), tränendes/geschwollenes Auge oder Abschlecken können darauf hinweisen, dass der Hund eine Granne im Körper hat.
- Eine Granne in der Nase kann zu vermehrten Niesen führen.
- Sie können in den Atemwegen bis zur Lunge wandern und können im schlimmsten Fall zur Perforation führen.
- In Wiesen und Feldern kann eine Granne schnell ins Auge, ins Ohr oder auch woanders eindringen.
- Sie können Schmerzen, Abszesse und Infektionen auslösen.
- Beim Schütteln könnte eine Granne ins Ohr geraten sein und sich in der Nähe des Trommelfells befinden.
- Sie können das Trommelfell verletzen!
- Hunde können sich Grannen einlaufen, sodass dieser entweder humpelt oder mit vermehrtem Abschlecken versucht, den Fremdkörper loszuwerden.
- Diese können zu Entzündungen führen und damit großen Schaden anrichten!
Wie werden Grannen behandelt?
Am besten du schaust nach dem Gassigehen deinen Hund immer durch, sodass alle Grannen entfernt wurden. Erkennst du ein Symptom? Dann ist der erste Schritt getan und du solltest direkt zum Tierarzt, damit dieser die Granne mit allen Bestandteilen entfernen kann. Selbstständig sollten Grannen bitte nicht mehr entfernt werden, da vielleicht schon Teile im Körper sind.
Grannen entfernen – Höhe der Kosten
Einfache Eingriffe, wie die Entfernung aus dem Fell oder der Haut, kosten ungefähr 25 – 150€. Ist die Granne schon tiefer in der Haut, so wird eine Zugsalbe verschrieben. Ist die Granne schon tiefer im Ohr, in der Nase, in der Haut oder anderswo oder es hat sich bereits ein Abszess gebildet, muss der Tierarzt diesen Fall operativ behandeln, damit die Granne nicht noch mehr Schaden anrichtet. Allein eine Granne im Ohr kann mit Betäubung und Entfernung schnell mal um die 400€ kosten! Fragt unbedingt den Tierarzt eures Vertrauens, da die Preise hier je nach Arzt unterschiedlich sein kann.
Wie kann man den Hund vor Grannen schützen?
- Du kannst deinen Hund selbst vor Grannen schützen, indem du ihn nicht durch hohe Wiesen und Felder laufen lässt. Geh dann lieber einen anderen Weg!
- Schaue deinen Hund unbedingt nach dem Spaziergang durch (Fell und Hundepfoten) und achte auf typische Symptome.
- Kürzen des Felles, auch an den Pfoten – so kann sich eine Granne nicht so leicht mehr verfangen.
- Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie den Schutz für Ohren oder auch Hundeschuhe, die man im Winter nutzen kann. Diese müssen erst mit einem Training angewöhnt werden, sodass der Hund diese auch gewohnt ist!
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