Pflegestelle werden
Hier bekommst du alle Informationen, wie du Pflegestelle für Hunde in Deutschland werden kannst.
Pflegestellen dienen als letzte Station für die von uns geretteten Hunde, bis sie in ihr finales für-immer-Zuhause einziehen. Deshalb suchen wir nach engagierten Menschen in ganz Deutschland, die bereit sind einem Hund auf unbestimmte Zeit ein Zuhause zu geben. Natürlich stellen sich hierzu anfangs einige Fragen, die wir im Folgenden beantworten möchten.
Was braucht es, um Pflegestelle zu werden?
- Selbstkritisches Hinterfragen der genannten Kriterien > Thema Voraussetzungen
- Zur Miete wohnend? Ist die Hundehaltungserlaubnis vom Vermieter vorhanden?
- Einverständnis der Familienmitglieder
- Kontakt zu uns aufnehmen durch das Ausfüllen der Selbstauskunft für Pflegestellen
- Telefonisches Erstgespräch mit uns
- Das Erstgespräch ist positiv gelaufen? Persönliches Kennenlernen sowie Vorkontrolle
- Das Kennenlernen sowie die Vorkontrolle sind positiv verlaufen? Wir erstellen einen Pflegestellenvertrag und händigen ihn dir aus. Lies ihn dir ausführlich durch, sämtliche Fragen beantworten wir gern und wenn alles klar ist, sende ihn unterschrieben an uns zurück. Danach folgt die Anmeldung beim Veterinäramt. Warum melden wir unsere Pflegestellen beim Veterinäramt an?

Was ist eine Hundepflegestelle und wofür ist sie verantwortlich?
Unsere Pflegestellen dienen als wichtigstes Bindeglied zwischen uns als Tierschutzverein, dem Hund und seiner zukünftigen Familie. Der Vierbeiner wird hier nach seiner Ankunft in Deutschland die ersten Monate verbringen. Er lernt das Zusammenleben mit liebevollen Menschen in Deutschland kennen. Jeder Hund reagiert dabei anders und so gestaltet sich auch jede Phase des Ankommens individuell – unsere Pflegestellen sind unverzichtbar, damit das Tier sich angst- und stressfrei eingewöhnen und entfalten kann.
Unsere Pflegestellen sind für eine optimale Eingewöhnung des Vierbeiners zuständig. Um eine passende Endstelle für jeden Hund zu finden ist es wichtig, den Charakter und die individuellen Bedürfnisse des Hundes kennenzulernen und zu dokumentieren.
Welche konkreten Aufgaben kommen auf mich als Pflegestelle zu?
Als Pflegestelle kümmerst du dich um alltägliche Bedürfnisse des Hundes und bringst diesem einen neuen, geregelten Alltag nahe. Dazu gehören Aufgaben, wie:
- spazieren gehen
- spielen, streicheln
- ihm*ihr grundlegende Regeln im Zusammenleben nahe- und beibringen
- Stubenreinheit üben
- Laufen an der Leine, sowie Geschirr an- und ausziehen
- füttern

Ebenfalls übernimmst du als Pflegestelle auch notwendige Tierarztbesuche mit dem Vierbeiner, die Kosten werden dabei von uns als Verein getragen. Um das passende für immer Zuhause zu finden, ist es wichtig, dass unsere Pflegestellen uns mit aktuellen ausführlichen Beschreibungen, Videos sowie Fotos des Hundes versorgen. Wichtig für uns sind Informationen zu: Verhaltensweisen, Charaktereigenschaften, Futterbevorzugung usw.
Wenn sich Interessenten für deinen Pflegehund melden, findet ein erstes Kennenlernen, nach einer von uns durchgeführten Vorkontrolle, bestenfalls bei dir als Pflegestelle statt. Dieses Kennenlernen ist ein essentieller Bestandteil einer erfolgreichen Vermittlung. Dein Eindruck und deine Meinung als Pflegestelle werden von uns in die Entscheidung mit einbezogen, da du deinen Pflegehund am besten kennst. Natürlich darfst du als Pflegestelle gerne auch aktiv bei der Suche nach einem perfekten Zuhause mit suchen, das ist allerdings kein Muss.
Die 3-3-3 Regel
Bei der sog. “3-3-3-Regel” geht es um die ersten 3 Tage, 3 Wochen und 3 Monate, in denen der Hund in seiner neuen Umgebung ankommen darf. Dabei kann es aufgrund der neuen, herausfordernden Situation zu untypischem Verhalten des Hundes kommen. Beispiele hierfür sind Deprivation, Zerstörungswut oder Schüchternheit.
Ich bin interessiert – welche Voraussetzungen muss ich mitbringen, um Pflegestelle zu werden?
1. Rahmenbedingungen
Sofern du dich in einem Mietverhälnis befindest, muss eine schriftliche Genehmigung von deinem Vermieter zur Hundehaltung vorhanden sein. Alle in deinem Haushalt lebenden Personen müssen mit dem Einzug eines Pflegehundes einverstanden und sich der Verantwortung bewusst sein.
2. Dein Pflichbewusstsein
Hinterfrage selbstkritisch, ob du dir dieser Verantwortung und Herausforderung bewusst bist, die diese Aufgabe mit sich bringt. Die Aufnahme eines Pflegehundes kann durchaus herausfordernd sein.
3. Zuverlässigkeit
Zuverlässigkeit ist eine unabdingbare Eigenschaft. Da du ein Lebewesen anvertraut bekommst und somit auf unbestimmte Zeit für dieses verantwortlich bist, müssen wir uns als Verein auf dich verlassen können.
4. Geduld & Durchhaltevermögen
Es erfordert viel Durchhaltevermögen und Geduld, einen Hund in das neue Leben einzugewöhnen. Beispielsweise können dem Hund Malheure in deiner Wohnung/im Haus passieren, der Hund könnte dich nachts wach halten oder in seltenen Fällen z.B. durch Krankheiten besondere Fürsorge benötigen.
5. Souveränität
Es benötigt ein gewisses Maß an Souveränität, um den Pflegehund emotional bestmöglich zu unterstützen, da das Leben in Deutschland für ihn neu ist. Dabei trittst du als sichere und kompetente Bezugsperson für den Hund auf, denn er orientiert sich an dir.
6. Zeit & Verfügbarkeit
Für einen Pflegehund musst du genügend Zeit aufbringen können. Dieser muss individuell nach seinem Aktivitätslevel beschäftigt und ausgelastet werden und die grundlegenden Regeln des Zusammenlebens von dir lernen. Dies ist ausschlaggebend, da du für den Hund die wichtigste Konstante in seiner neuen Umwelt bist. Dabei kannst du dich auch fragen: Ist das Halten eines Pflegehundes mit deinem Job, deiner Freizeitgestaltung (Hobbys), deiner aktuellen Lebenssituation, etc. kompatibel?
7. Weitere Haustiere
Oftmals stellen weitere/schon vorhandene Haustiere zunächst kein Problem dar – hier muss individuell entschieden werden. Ist bereits ein eigener Hund im Haus, kann das, sofern “die Chemie stimmt”, positive Auswirkungen auf den Pflegehund haben. Dabei ist es natürlich wichtig, die Tiere stets unter Beobachtung zu haben und für genügend Rückzugsmöglichkeiten und Ruhe zu sorgen. Im Zweifel informier dich bitte bei uns oder bei einem*einer Hundetrainer*in über die Vergesellschaftung von Hund-Hund, Hund-Katze, …
In den Pflegehund verliebt?
Was ist, wenn du dich in deinen Pflegehund verliebt hast und ihn selbst behalten möchtest?
Dann kannst du uns selbstverständlich jederzeit offen und ehrlich darauf ansprechen! Wir freuen uns sehr, wenn das perfekte Zuhause gefunden wurde, auch, wenn es die Pflegestelle selbst ist. Diese nennen werden von uns auch liebevoll „Pflegestellenversager“ genannt.
Leider sind Pflegestellen jedoch sehr rar. Wenn du also zur/zum “Pflegestellenversager*in” wirst und somit zukünftig keinen Pflegehund mehr aufnehmen kannst, wird es für uns oft schwer, einen Ersatz zu finden. Deshalb überlege dir deine Entscheidung gut.
Welche Kosten trägt du als Pflegestelle?
Auch ein Pflegehund kostet natürlich Geld, er benötigt Hundezubehör, Futter und muss zum Tierarzt. Wenn ein Tierarztbesuch ansteht, gib uns bitte rechtzeitig Bescheid, damit wir die Kosten hierfür übernehmen können.
Die Pflegestelle trägt die Kosten für:
- Futter (egal ob Trocken- oder Nassfutter)
- Hundezubehör, wie Hundebetten und Spielzeug, wobei wir hier ggf. entsprechende Sachspenden an dich weiter geben können.
Welche Unterstützung du von uns als Verein erwarten kannst:
Wir sind dauerhaft als Ansprechpartner für dich da und betreuen dich und deinen Pflegehund bestmöglich. Wir bieten dir sachkundige, geschulte Hilfe durch unser Team. Außerdem wird die Hundesteuer sowie die Haftpflichtversicherung des Pflegehundes von uns übernommen. Ebenfalls melden wir den Pflegehund bei TASSO an. Bei jeglichen Problemen, Fragen und Anregungen sind wir rund um die Uhr für dich erreichbar.

Warum melden wir unsere Pflegestellen beim Veterinäramt an?
Um Hunde nach Deutschland zu importieren, benötigen wir die Erlaubnis vom Veterinäramt. Daher muss das Amt sichergehen, dass die Hunde artgerecht untergebracht werden. Hierzu kann es auch vorkommen, dass das Veterinäramt stichprobenartige Kontrollbesuche der Pflegestellen vornimmt.
Du hast Interesse daran, Pflegestelle zu werden? Dann füll gerne unsere Selbstauskunft für Pflegestellen aus oder sende uns das ausgefüllte Kontaktformular zu. Falls du noch weitere Fragen oder Gedanken hast, kannst du dich auch per Mail an vermittlung@tierfairliebt.de wenden. Wir freuen uns auf dich!
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