Kann ich ohne Garten einen Hund adoptieren?
Kurze Antwort: Ja! Selbstverständlich brauchen Hunde unter den „allgemeinen Standard-Haustieren“ verhältnismäßig viel Auslauf und Bewegung. Der Hund stammt ja bekanntlich vom Wolf ab und diese legen laut eines Artikels der deutschen Wildtierstiftung im Schnitt ganze 20 Kilometer am Tag zurück!
Wie viel Auslastung benötigt ein Hund?
Schon in den Anfängen des Zusammenlebens von Mensch und Hund hatte der Vierbeiner immer eine bestimmte Aufgabe, einen Nutzen für den Menschen. Ob es da um Herdenschutz, Grundstücksbewachung, Jagd oder Ähnliches ging – Fakt ist: Der Hund hat immer reichlich Bewegung bekommen! Neben der körperlichen Auslastung, ist hier auf jeden Fall auch auf die geistige Auslastung zu achten. Der Hund sollte sich nicht „langweilen“, sondern braucht immer wieder eine Aufgabe. Aber Vorsicht: Bei jeder dieser Aufgaben handelt es sich immer um eine 2-3 stündige „Arbeitszeit“ des Hundes. Was macht der Hund also sonst den ganzen Tag? Schlafen! Die nötigen Ruhephasen eines Hundes sind genauso wichtig, wie die aktiven Phasen und nehmen laut der Fachzeitschrift Veto Magazin ca. 70% des Tages ein. Die genaue Ruhephase ist je nach Alter, Rasse und Größe etc. jeweils abweichend. Es ist also wichtig, dass wir diese natürliche Balance zwischen körperlicher und geistiger Auslastung und den Ruhephasen des Hundes halten.
Hat der Hund durch einen Garten mehr Auslastung?
Nur, weil ein Hund vielleicht einen großen Garten zur Verfügung hat, heißt es nicht, dass der Garten diese Balance auch gewährleistet. Denn auch hier möchte der Hund beschäftigt werden. Genauso muss es nicht heißen, dass ein Hund, wenn er keinen Zugang zum Garten hat, nicht genügend Bewegung durch lange, auslastende Spaziergänge, Spiele oder Sport bekommt. Es liegt in jedem Fall am Hundehalter, dafür zu sorgen, dass die nötige Auslastung gegeben ist.
Im selben Zug lässt sich auch folgende Frage beantworten:
Kann ich einen (großen) Hund in der Wohnung halten?
Auch hier ist die Antwort: Ja, im Prinzip schon. Unter der Voraussetzung, dass der Halter auch hier für ausreichende Bewegung sorgt und eine schriftliche Vereinbarung mit dem Vermieter zur Erlaubnis der Hundehaltung getroffen ist, steht der Wohnungshaltung nichts im Weg. Man sollte dabei immer daran denken, dass in jedem Hund auch ein Arbeitshund stecken kann. Frag dazu am besten den Tierschutzverein nach dem Charakter und Wesen des Tieres, denn die Tierschutzvereine kennen ihre Tiere am besten. Lass dich dazu ausgiebig bei ihnen beraten, um einen allumfassenden Eindruck zu erhalten. Auch hier daran denken: Es ist lediglich ein Eindruck zum Ist-Zustand! Denn wenn du ein Tier adoptierst, werden diese aus ihrem gewohnten Umfeld entzogen und können daher bei dir in der Anfangsphase oder auch dauerhaft und nachhaltig andere Verhaltensweisen an den Tag legen.
Das Wohnumfeld ist ebenfalls wichtig
Natürlich spielt hier allerdings das Wohnungsumfeld eine etwas größere Rolle. Ist die Wohnung mitten in der Stadt, wo der Hund viel an der Leine laufen muss und nicht auch mal „frei“ toben kann, muss die Bewegungsauslastung umso intensiver ausfallen. Bitte denk hierbei an die Leinenpflicht in deinem Bundesland – während der Brut und auch im Allgemeinen. Es gibt Bundesländer, in denen nur in ausgeschilderten Bereichen (Hundeauslaufflächen, …) der Hund ohne Leine laufen darf! Genug Kontakt zu anderen Hunden ist nebenbei in jedem Fall für die sozialen Bedürfnisse des Hundes ebenso wichtig, wie körperliche, aber auch geistige Beanspruchung.
Wir fassen also zusammen: Egal um welche Art Hund es sich handelt, es ist in jedem Fall wichtig, diesen sowohl körperlich als auch geistig so auszulasten, wie er es braucht und dabei die nötigen Ruhephasen des Vierbeiners zu beachten. Dann ist auch das Leben in einer Wohnung ohne Garten kein weiteres Problem.
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