Dunkelheit, Gestank, Dreck, eine Enge, die dich von allen Seiten erdrückt – und Panik. Eine Situation, die wohl bei jedem von uns absolutes Unwohlsein auslöst. Doch für tausende Tiere ist dies Jahr für Jahr die Beschreibung ihrer Realität. Welpen werden unter schlimmsten Bedingungen gehandelt und über weite Strecken transportiert – für sie beginnt das Leben mit purer Angst.
Was bedeutet illegaler Welpenhandel?
Da die Rechtsgrundlagen in den verschiedenen Ländern oft stark variieren, lässt sich nicht eindeutig definieren, ab wann ein Welpenhandel als illegal gilt. Innerhalb der EU gelten beispielsweise Vorschriften zum Mindestalter für den Transport, zum Tollwutschutz oder zum Besitz eines Heimtierausweises. Bei einem Verstoß können die Behörden eingreifen – leider kommt es jedoch häufig schon vor dem Transport und vor dem Erreichen der EU-Grenzen zu schweren Missständen, da in Nicht-EU-Ländern andere Regelungen gelten.


In welchen Ländern ist illegaler Welpenhandel besonders verbreitet?
Gehandelt bzw. verkauft werden die Hunde an unterschiedlichsten Orten weltweit – auch in Deutschland. Doch die sogenannten „Welpenfabriken“, in denen die Tiere regelrecht produziert werden, befinden sich meist in osteuropäischen Ländern wie Bulgarien, Serbien, Polen, Tschechien, der Slowakei oder Rumänien.
Die gesetzlichen Vorgaben in diesen Ländern begünstigen das Geschäft, da nur wenige Auflagen erfüllt werden müssen, die zudem selten kontrolliert werden. Dadurch sind kaum (finanzielle) Strafen zu befürchten. Auch Händler, die an europäischen Grenzen entdeckt werden, müssen oft nur mit geringen Geldbußen rechnen – für diese lukrative Branche bedeutet das kaum Verluste. Somit bleibt der Welpenhandel ein beliebtes Milliardengeschäft.
Wie läuft illegaler Welpenhandel ab?
Das Internet bietet eine weitverbreitete Plattform, um Welpen zu verkaufen – auch Tiere aus illegalem Handel werden dort inseriert. Den Händlern ist es möglich, weitgehend anonym zu bleiben. In Deutschland gibt es bisher keine Pflicht zur Verifizierung als Online-Händler, und auch die Tiere sind nicht kennzeichnungs- oder registrierungspflichtig.
Somit haben die Händler beim Verkauf leichtes Spiel. Auch kranke oder traumatisierte Hunde werden oft – zunächst unbemerkt – verkauft. Welpen fälschlicherweise als gesund und aus besten Verhältnissen anzubieten, ist unter solchen Händlern keine Seltenheit.

Worunter leiden die Hunde?
Viele Welpen werden bereits im Alter von nur vier Wochen von ihrer Mutter getrennt – eine Trennung, die sowohl für die Welpen als auch für die Muttertiere enormen psychischen Stress bedeutet. Gerade für die Muttertiere ist das ständige Gebären und Verlieren der Welpen ein endloser Kreislauf. Der dauerhaft hohe Stresspegel kann sich dabei sogar schon vor der Geburt negativ auf die Welpen auswirken.
Die Tiere leben meist in kleinen, dunklen Verschlägen und verbringen dort ihr ganzes Leben – bis sie ihren „Zweck“ als Gebärende nicht mehr erfüllen können.
Weder die Muttertiere noch die Welpen werden in der Regel geimpft oder entwurmt. In Kombination mit den katastrophalen hygienischen Bedingungen führt das häufig zu Parasitenbefall, Entzündungen, Infektionen oder schweren Krankheiten. Viele Tiere sterben bereits während des Transports oder kurz nach Ankunft an ihrer Zwischen- bzw. Endstation.
Oft wird den kranken Welpen kurz vor der Übergabe ein Antibiotikum gespritzt, sodass die Krankheitssymptome erst nach dem Verkauf auftreten.
Was wird gegen illegalen Welpenhandel unternommen?
Immer wieder werden Welpentransporter von Polizei und Zoll gestoppt und die Tiere in örtliche Tierheime übergeben. Die anschließende Versorgung, medizinische Behandlung, Impfung und Quarantäne stellen jedoch einen großen Aufwand und eine enorme finanzielle Belastung für die ohnehin schon überfüllten Tierheime dar. Nicht selten müssen die Tiere nach abgeschlossener Behandlung sogar zurück an die Händler übergeben werden – aufgrund des sogenannten Eigentumsrechts, das dem Verkäufer weiterhin zusteht.
Viele Tierschutzorganisationen und Vereine setzen sich aktiv gegen den illegalen Welpenhandel ein. Sie leisten Aufklärungsarbeit, warnen potenzielle Käufer, starten Petitionen und richten Meldeplattformen ein, über die Beobachtungen gemeldet werden können.

Wie kannst du dich vor einem Welpen-Fehlkauf schützen?
Wir raten dringend davon ab, bewusst einen Welpen aus illegalem Handel zu kaufen! Solche Geschäfte sollten nicht unterstützt werden, um das Leid der Tiere und diese grausame Form der Profitgier zu stoppen. Da ein illegal gehandelter Welpe – besonders online – nicht immer sofort zu erkennen ist, haben wir hier einige Hinweise zusammengestellt, die auf illegalen Handel hindeuten können:
- Aussehen des Welpen: Die Tiere wirken jünger als angegeben, sind schwach oder zeigen Krankheitssymptome.
- Papiere: Impf- oder Zuchtpapiere sind gefälscht oder fehlen ganz. Hier ist besondere Vorsicht geboten!
- Übergabeort: Die Tiere werden nicht beim Züchter oder Verkäufer zu Hause übergeben, sondern an öffentlichen Orten wie Parkplätzen. So bleibt die Herkunft der Tiere im Dunkeln.
- Muttertier: Es gibt keine Informationen über die Mutter oder keine Möglichkeit, diese zu sehen – ein klares Warnsignal.
Relevante Beiträge
Zeckenzeit: Gefahr für Hunde und Katzen – So schützt ihr eure Vierbeiner richtig
In der Zeckenzeit sind Hunde und auch Katzen betroffen. Zecken können dabei Krankheitserreger übertragen.
Kann mein Hund Liebe empfinden?
Hunde können Gefühle empfinden: Schmerz, Angst, Trauer, Freude und natürlich auch Liebe – zu Mensch und Tier!
Osterfeuer – Tod im Verborgenen
Osterfeuer bedeuten für viele Tiere Lebensgefahr oder sogar der sichere Tod! Was wir dagegen tun können, liest du hier.