Adoptionserfahrungen
Unser Anspruch
Unser Anspruch ist es natürlich, dass Adoptant*innen bestmöglich auf die Adoption eines Vierbeiners vorbereitet sind.
Was bedeutet das?
Die Familie muss zum Hund passen – nicht andersherum. Damit wir genau das schaffen, nämlich die richtige Familie für den Vierbeiner zu finden, sind das Vorgespräch sowie die Vorkontrolle essentiell.
In diesen beiden Gesprächen sollen so viele Informationen wie möglich an die Familie weitergegeben werden, um sie auf den Hund bestmöglich vorzubereiten. Dazu gehören die genaue Beschreibung des Hundes, die Aufklärung über mögliche Krankheiten, Tipps für die ersten Tage und Wochen (3-3-3-Regel) und mögliche Kosten. Außerdem ist es uns wichtig, dass du in diesen Gesprächen all deine Fragen stellen darfst und sollst!
Auch nach der Adoption sind wir für dich und deinen neuen Vierbeiner da und stehen dir für Fragen zur Verfügung.
Vermittlungswerte wurden dadurch beeinflusst
#1 Adoptionsbericht
Wir (mein Freund und ich) haben unsere Hündin im Sommer 2020 in einem Tierheim kennengelernt und bereits eine Woche später adoptiert. Der Ablauf der Adoption war, meiner Meinung nach, leider nicht besonders vorbildlich.
Beim ersten Besuch, wurde sie uns spontan direkt kommentarlos zu einem Spaziergang übergeben. Wir hatten, bis auf die wenigen Infos auf der Homepage des Tierheims, keinerlei Infos zu ihr. Sie war zu diesem Zeitpunkt ca. 2 Jahre alt, ursprünglich aus dem polnischen Tierschutz und seit wenigen Monaten im deutschen Tierheim. Ganz offensichtlich war sie ein eher unsicherer, schreckhafter Hund, besonders im Kontakt mit Menschen. Auch auf Nachfrage, sagte man uns dazu aber nichts.
Zurück von der Runde, hieß es nach kurzer „Besprechung“, wir könnten sie direkt mitnehmen. Das war überhaupt nicht das, was ich mir vorgestellt hatte. Es ging mir einfach viel zu schnell. Wir mussten zwar ein paar Fragebögen ausfüllen und Informationen/Vorschriften/Aufklärung lesen, aber das war es auch. Von einem vorherigen Hausbesuch war keine Rede (im Übrigen gab es auch nie eine Nachkontrolle oder spätere Kontaktaufnahme).
Da wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht so vorbereitet waren, um sie guten Gewissens direkt mitzunehmen, einigten wir uns, sie noch eine Woche im Tierheim zu lassen, unser zu Hause für sie vorzubereiten und sie dann ins fertige und sichere „Nest“ zu holen.
Gesagt, getan, eine Woche später war es dann soweit. Letzte Formalitäten, Schutzgebühr gezahlt und dann ab nach Hause. Man hat der kleinen Maus den Stress sehr angesehen. Sie war erschöpft und schmutzig. Die gestresste, schnelle Atmung hielt ein paar Tage an. Die erste Woche haben wir uns nichts weiter vorgenommen. Sie sollte ankommen, ganz in Ruhe. Kleine Gassirunden, immer die gleiche möglichst ruhige Strecke.
Wir hatten großes Glück, sie hat schnell Nähe gesucht. Kontaktliegen ist bis heute super wichtig für sie und scheint ihr Sicherheit und Vertrauen zu geben. Menschenkontakt ist ansonsten nicht ihr Ding. In der Regel macht sie um unbekannte Menschen einfach einen Bogen oder wendet sich ab. Auf der Straße verhält sie sich hier und da reaktiv und bellt, wenn ihr jemand zu unheimlich ist, zu nahe kommt oder ungewöhnliche Bewegungen, soweit Geräusche macht.
Dank einer Hundetrainerin, kann ich mittlerweile recht gut damit umgehen. Dennoch ist es nicht immer leicht, bringt auch immer mal wieder Frustration mit sich.
Die Entscheidung, sie zu adoptieren habe ich jedoch nie bereut.
Ich denke, das Wichtigste ist, dass man sich im Vorraus im Klaren darüber ist, dass ein Tier aus dem Tierschutz immer ein Überraschungspaket sein kann. In den ersten Wochen oder auch zwischendurch Überforderung zu spüren, ist ok! Wichtig ist die Bereitschaft sich Hilfe und Unterstützung zu suchen, falls sich dieses Gefühl nicht legt. Hundetraining kann harte Arbeit sein, aber oft sind es schon kleine Veränderungen, die große Entlastung bringen. Manchmal hilft es auch schon enorm, einfach mal mit einem Fachmenschen über eigene Unsicherheiten, Ängste oder Sorgen bezüglich der Hundehaltung/-erziehung zu sprechen. Für mich war das ein Meilenstein. Genau wie die Erkenntnis, dass Bindungsarbeit nie aufhört, aber im positiven Sinne. Es erfüllt mich einfach immer wieder mit Glück sie zu haben und zu sehen wie sie sich auch jetzt nach 4 Jahren immernoch weiterentwickelt, Neues lernt, uns immer wieder überrascht, Spaß hat und Freude in unser Leben bringt, sich bei uns sicher fühlt und uns vertraut und das, obwohl sie Menschen so doof findet
#2 Adoptionsbericht
- Über das Internet auf den Verein gestoßen, auf welchem der Hund „präsentiert“ wurde.
- Angeschrieben und Interesse bekundigt, daraufhin folgte ein Telefonat.
- Vorkontrolle in der Wohnung, ob angegebene Daten der Wahrheit entsprechen
- Hund wurde aus dem Herkunftsland nach Deutschland transportiert, im Ort wo der Verein seinen Sitz hatte, erfolgte die Übergabe. War sehr weit weg vom eigentlichen Wohnort.
- Die Übergabe erfolgte, da zu Coronazeiten, recht fix und mit Abstand, was es ein wenig unpersönlich gemacht hat.
Vom ersten Telefonat bis zur Übergabe vergingen nur knapp 2-3 Wochen, da alles sehr schnell gehen musste, da der Verein nur alle paar Monate einen Transport und eine Übergabe organisiert. Danach gab es eigentlich keinen wirklichen Kontakt zu meiner Ansprechperson vom Verein. Rückblickend betrachtet war das alles sehr naiv und ich würde es nicht wieder so machen.
Einen Hund blind bzw per Foto zu vermitteln ist mega fahrlässig. Die Beschreibungen der Hunde, welche ich auf der Seite angeschaut habe, waren meist sehr oberflächlich und nicht wirklich individuell, für Menschen mit wenig bis keine Hundeerfahrung kann dies sehr irreführend sein, so war es damals auch für mich und mir war überhaupt nicht bewusst, was für eine Herausforderung so ein Hund aus dem Tierschutz sein kann, gerade wenn man diesen Hund vorher nicht kennenlernen konnte und man schauen konnte, ob Hund und Mensch zusammen passen.
Ich bin froh, dass es Jonte gibt, aber würde unter diesen Umständen nie wieder einen Hund adoptieren.
#3 Adoptionsbericht
Im Jahr 2019 war der Tod meiner ersten Hündin ca. 2 Jahre her. Jeder, der selbst mal einen Hund hatte, weiß, dass es schwer ist, ein Wesen gehen zu lassen, aber auch genauso schwer, sich wieder erneut darauf einzulassen. Was aber am schwersten ist, ist, hundelos zu sein. Also entschieden wir uns damals, einen Hund aus dem Tierschutz zu adoptieren. Ich hatte mich auf die Suche gemacht, verschiedene Tierschutzorganisationen auf Facebook und per Google Suche zu finden. Mir war es wichtig, dass der Verein seriös rüberkam (was das bedeutete, wusste ich damals nicht) und auch die einzelnen Schritte erklärte. Ich sah dann den Steckbrief meiner heutigen Hündin und füllte die Selbstauskunft aus. Danach bekamen wir eine WhatsApp Nachricht und hatten danach ein kurzes Erstgespräch per Telefon.
Damals führten wir eine Vorkontrolle via WhatsApp Video durch. Ich erinnere mich nicht mehr genau, aber ich glaube ca. 1 bis 2 Monate später ging die Reise für unsere Hündin mit dem Transporter nach Deutschland. Wir unterschrieben einen Schutzvertrag mit einer Schutzgebühr von über 450€. Der Transporter fuhr damals komplett bis nach Hamburg und eine Tierschützerin aus dem Verein fuhr mit einem Pflegehund und ihr an Berlin vorbei, sodass wir sie an einer ruhigen Stelle in Empfang nehmen konnten. Wir hatten damals Kontakt auch mit den zwei Adoptantinnen von meiner Hündin ihrer Geschwister, sodass wir uns regelmäßig austauschten. Dann schrieb die eine Adoptantin, dass es der kleinen Schwester nicht gut ging (Blutanämie, Fellverlust, …) und ich hatte mich schon mit den Mittelmeerkrankheiten auseinandergesetzt. Es kam nach und nach heraus, dass die Schwestern Leishmaniose positiv waren. Unserer Hündin ging es soweit noch gut, aber ich war mir sicher: Ich werde sie, sobald sie 1 Jahr alt ist, auf Leishmaniose testen lassen. Wenige Monate später war auch ihr Test positiv, sodass sie seitdem täglich das Medikament “Allopurinol” bekam. Seitdem war sie gut eingestellt und wird nun jedes Jahr einmal erneut getestet, ob die Medikamentengabe so in Ordnung ist.
Unsere Hündin ist ein wundervoller Hund, die als Angsthund hier ankam, völlig überwältigt von den Umweltreizen war und nach und nach immer offener und sicherer wurde, durch die Zusammenarbeit mit ihr. Wir waren damals in zwei Hundeschulen in einer größeren Gruppe und auch mit Einzelstunden. Von den Hundegruppen haben wir nur mitgenommen, dass das für Lina keine gute Umgebung ist, in der sie aus sich herauskommen kann (sie war immer geflüchtet vor allen Hunden) und aus der Einzelstunde haben wir maximal mitgenommen wie man beibringt, dass der Hund kein Futter draußen vom Boden aufnimmt. Also haben wir dann viel Zuhause geübt und mit den Hunden in unserer Nachbarschaft.
#4 Adoptionsbericht
Ich habe damals eine Anzeige bei ebay Kleinanzeigen gesehen und habe mit meiner damaligen Freundin und ihrer Tochter einen Besuchstermin mit der Pflegestelle ausgemacht. Für diese Hündin gab es bereits eine Anfrage, sodass wir dann von dieser Hündin absahen. Dann saß meine heutige Hündin auf dem Schoß der Tochter und mochte die Aufmerksamkeit und Streicheleinheiten sehr. Diese war weder schon mit einer Anzeige im Internet noch hatte sie Interessenten, sodass wir sie gern adoptieren wollten.
Es gab ein kurzes Gespräch zum Alter, die werdende Größe, Impfung und wo sie herkam. 3 Tage später kam dann eine Person zur Vorkontrolle vorbei. Diese hatte leider keine Ahnung um welchen Hund es ging und war auch nur 15 Minuten da. 2 Tage nach der Vorkontrolle konnten wir unsere Hündin abholen. Leider gab es keine Nachkontrolle.
#5 Adoptionsbericht
Mir wurde ein Bild auf Instagram gezeigt von einer Stafford Hündin, die in Berlin zu vermitteln war. Ich habe dort angerufen und die Frau meinte, dass die Hündin schon weg ist. Ich sagte ihr, dass ich gern einen jungen, aktiven, mittelgroßen Hund interessiere und gerne einen solchen adoptieren möchte. Sie erwiderte daraufhin, dass sie eine Hündin da hätte und gern am nächsten Tag vorbeikommen soll.
Am nächsten Tag war ich dort zu Besuch im Garten, sie gab mir ein paar Hintergrundinformationen wie Alter, Geschlecht, Impfungen, etc) Ich musste die Hündin festhalten, damit sie nicht hinterherrannte, da an dem gleichen Tag ihre Hundemama abgeholt wurde. Wir tauschten an dem Tag Informationen aus, sie sendete mir den Adoptionsvertrag per E-Mail zu, den ich dann ausgefüllt samt einer Schutzgebühr von 350€ mitbringen sollte.
2 Tage später unterschrieben beide unter dem Schutzvertrag, kopierte ihn und nahm die 350€, die die Pflegestelle lieber überwiesen haben wollte, bar entgegen. Dann durfte ich meine Hündin mit Geschirr mitnehmen.
Im Endeffekt war das alles etwas unseriös, so ohne Vorgespräch, Vorkontrolle und vielem mehr, aber lief sonst gut, reibungslos und scheinbar soll das Vorgehen bei ihr auch immer gut klappen, da sie dabei auf ihr Bauchgefühl hört.
#6 Adoptionsbericht
Am Anfang haben wir uns örtliche Tierschutzvereine angeschaut, aber leider keine Rückmeldung erhalten. Danach haben wir dann im Internet geschaut und sind auf einen Tierschutzverein gestoßen, der uns seriös vorkam. Dort haben wir uns dann direkt in einen Hund verliebt, der damals noch ein Weibchen war, was sich im Nachhinein als Männchen herausstellte. Wir stellten die Anfrage, dann meldete sich eine Tierschützerin bei uns, die uns bat eine Selbstauskunft auszufüllen. Was wir gut fanden, waren die Fragen darüber, wie man auf gewisse Situationen mit dem Hund reagieren würde und was passiert, wenn man sich nicht mehr um den Hund kümmern kann oder sogar eine Adoption gescheitert wäre.
Da gerade Coronazeit war, wurde die Besichtigung, also die Vorkontrolle per Videotelefonie gemacht. Das war zwar komisch, aber aufgrund der Umstände in Ordnung. Danach haben wir 1-2 Mal mit der Vermittlerin telefoniert und haben dann die Zusage für Leo bekommen. Er wurde dann für die Ausreise vorbereitet. Wirwurden in eine WhatsApp-Gruppe eingeladen, wurden dort in regelmäßigen Abständen informiert, wo sich die Hunde befanden, auf was man achten muss und was man bei Abholung vor Ort benötigt. In Hamburg bekamen wir auch noch eine Wurmtablette mit und den Pass.
Zuhause fand Leo erstmal alles ziemlich gruselig, sogar seine Artgenossen. Kurze Zeit später ist er aufgetaut, hat direkt gespielt und sogar gefressen. Leider hat sich danach nie wieder jemand gemeldet und nach ihm gefragt. Das war tatsächlich ein komisches Gefühl. Die WhatsApp-Gruppe, in der man Fotos und Videos posten konnte, war schon gut und man hätte sich austauschen können, was wir aber nicht benötigten. Jahre später gab es auch keine Nachkontrolle.
Wir empfinden es als gut, dass man für ein Lebewesen kein Vermögen gezahlt hat wie in der Zucht und dass wir ein Leben gerettet haben. Die Transparenz und Aufklärung zu Mittelmeerkrankheiten wäre sehr wichtig gewesen. Da Leo Leishmaniose positiv getestet wurde, haben wir uns die Unterstützung vom Verein gewünscht, die wir leider nicht bekamen.
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